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Atlas Concorde für Emergency in Uganda

12 June 2022

Als Gino Strada dem Architekten Renzo Piano das Projekt für das Emergency-Krankenhaus in Entebbe, Uganda anvertraute, wünschte er sich von ihm eine „skandalös schöne“ Einrichtung für die Öffentlichkeit.

Für den Bau dieses Werks wurden natürliche und dem Zweck entsprechende Materialien verwendet, ohne die in diesem Kontext erforderliche Technologie zu vernachlässigen. Die Entscheidung, in den Innenräumen des Krankenhauses Feinsteinzeug von Atlas Concorde zu verlegen, ist ein Beispiel für dieses Konzept und für die besondere Bedeutung, die der Hygiene und der Nachhaltigkeit eingeräumt wurde.

Eine skandalös schöne, öffentliche Einrichtung

Eine öffentliche Einrichtung zu entwerfen und zu realisieren heißt einen Ort zu schaffen, der das Leben einer ganzen Gemeinschaft verbessert. Dies in Afrika zu tun, bringt Überlegungen und Konzepte ins Spiel, die Auftraggeber und Ausführende zwingen, sich an ganz großen Fragen zu messen. Und auch am eigenen Gewissen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Zentrum für Kinderchirurgie in EntebbeUganda, einem Projekt von Renzo Piano für Emergency. Alles begann mit einer fruchtbaren Begegnung zwischen dem Genueser Architekt und Gino Strada, der ihn darum bat, für seine medizinische Nothilfe-Organisation ein „skandalös schönes” Krankenhaus zu bauen. Die Idee war weniger banal als sie auf den ersten Blick erscheinen mochte. Eine gewisse gönnerhafte und kolonialistisch geprägte Haltung mag manchen zu der Meinung verleiten, dass jedes in Afrika errichtete Bauwerk schon an sich gut genug ist, einfach deshalb, weil alles besser ist als nichts. Das Projekt von Gino Strada und Renzo Piano zeigt im Gegenteil, wie eine konsequente Ethik neben dem humanitären Engagement auch die Ästhetik einbeziehen kann und muss. Die höchste Form des Respekts beim Bau eines Kinderkrankenhauses in Uganda – ein Ort, an dem die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahren alt ist, es aber im ganzen Land nur fünf Kinderchirurgen gibt – lag deshalb für Gino Strada in seiner an Renzo Piano gerichteten Bitte nach einem Krankenhaus, das in erster Linie „schön“ sein sollte.

Für Gino Strada ist der richtige Weg, Afrika zu helfen, jener, „dort genau das zu tun, was wir uns auch hier, in Italien, wünschen”: in diesem Fall kostenlose Behandlung für kranke und bedürftige Kinder in einer freundlichen und schönen Umgebung.

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Die Verwendung natürlicher Materialien

In den Händen Renzo Pianos führte die Herausforderung einerseits zu der Entscheidung, an diesem so besonderen Ort vorhandene Lösungen und Ressourcen zu entwickeln und zu nutzen, und andererseits zur Suche nach einer Schönheit, die gleichermaßen funktionell und aktuell sein sollte. Der geografische Kontext bewog den Architekten, dem zu gehorchen, was er selbst als Gesetz der „absoluten Notwendigkeit“ bezeichnet: Mit dem an der Baustelle tatsächlich Verfügbaren zu arbeiten und so ein Konzept zu entwickeln, das auch unter anderen, ähnlichen Bedingungen wiederholt werden kann. So wurden etwa die tragenden Mauern des Krankenhauses aus derselben Erde errichtet, die für das Fundament ausgehoben worden war. Damit kam die alte Technik des Stampflehmbaus wieder zu Ehren. Ein traditionelles Verfahren, bei dem eine Mischung aus Stampflehm, Sand, Kies, Bindemitteln und Wasser zum Einsatz kommt und die keine hochqualifizierten Fachkräfte erfordert. Das Material garantiert thermische Trägheit und hält damit Temperatur und Feuchtigkeit des Gebäudes konstant. Die mechanische Beständigkeit der Erde wurde in diesem Projekt durch Kalkulation der Rezeptur des Baumaterials verbessert, um die Leistungen des Lehms unter Vervielfachung der Standardwerte zu optimieren. So wurden die Leistungen eines guten Betons erreicht. Anders ausgedrückt, traditionelle Techniken und Verwendung der örtlich vorhandenen, natürlichen Materialien, jedoch ergänzt durch die Stärke innovativer Bautechnologie.

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Das Architekturprojekt respektiert die umliegende Natur - Wir befinden uns in einem Gebiet, das sanft zum Ufer des Victoriasees abfällt, und die Anlage des Krankenhauses folgt diesem Verlauf. Die Wege sowie die weiten Außenbereiche rund um das Gebäude erstrecken sich über eine leichte Terrassierung, die für räumliche Kontinuität zwischen innen und außen sorgt. Es handelt sich um eine Osmose, die in diesem Projekt von zentraler Bedeutung ist, denn der kontinuierliche Dialog mit den Bäumen und Grünflächen wird, wie von Renzo Piano beabsichtigt, zur expliziten Metapher des Genesungsprozesses der kleinen Patienten.

Der Vergleich mit der traditionellen italienischen Architektur

Der optische Gesamteindruck des Kinderkrankenhauses von Entebbe erweist sich bei Betrachtung des Grundrisses als eine Hommage an ein anderes Krankenhaus, das sich jedoch in Mailand befindet: das Ospedale Maggiore Ca’ Granda. Diese öffentliche Einrichtung basiert seinerseits auf der orthogonalen Begegnung architektonischer Vektoren und auf dem intensiven Dialog zwischen langen Krankenstationen und großzügigen Höfen. Die Realisierung einer großen öffentlichen Einrichtung ist stets eine Absichtserklärung, mit der der Bauherr der örtlichen Gemeinschaft etwas vermitteln will. So hatte der Fürst Francesco Sforza im fünfzehnten Jahrhundert mit der Wahl des auch als Filarete bekannten Florentiner Architekten Antonio Averulino, der auf Empfehlung von Cosimo de’ Medici nach Mailand berufen wurde, den Willen bezeugt, der Stadt Mailand ein nach den modernsten damals bekannten Bautechniken errichtetes Gebäude zu schenken. Und für Letztere war Florenz im Rinascimento der absolute Maßstab. Der Grundriss des Ospedale Maggiore, des Großen Krankenhauses, ist viereckig, während der Haupteingang – ein wenig wie im ugandischen Kinderkrankenhaus – auf einen großen, zentralen Innenhof geht, den Richini-Hof, der seinerseits mit zwei identischen Innenhöfen kommuniziert, die rechts bzw. links von ihm liegen. In Entebbe sind die Räume ähnlich in drei parallele Gebäudeteile gegliedert, von denen der kleinste, einstöckige, als Empfang dient. Die beiden anderen, zweistöckigen Gebäude flankieren den zentralen Hof; in ihnen befinden sich die OP-Säle und der Reanimationsraum. Der zentrale Hof ist ein Hortus Conclusus mit einem großen Baum, auf den Flure und Zimmer blicken. Es gibt einen Spielplatz und einen Garten mit 350 Bäumen: Wie gesagt, das Grün ist hier ein wesentliches Element für die Erholung und Heilung der Patienten. Dass alle Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit getroffen wurden, versteht sich von selbst.

Die Materialien wurden gemeinsam ausgewählt.

Renzo Pianos Synthese für das Emergency-Krankenhaus hat lokale Weisheiten und italienische Tradition zusammengeführt. Alle Baustoffe wurden gemeinsam mit den direkt betroffenen Personen ausgewählt: Die Ärzte der verschiedenen Stationen haben mit den Architekten diskutiert, um Bedarf und Prioritäten zu definieren. Einige Entscheidungen waren durch den Kontext vorgegeben: Etwa durch das generelle Prinzip, kein Holz zu verwenden, da dieses leicht von Insekten und Termiten angegriffen werden kann. Ihm gegenüber wurden Stein und Metall als Materialien und Komponenten bevorzugt. Die Handschrift von Renzo Piano zeigt sich klar im Dialog zwischen der Solidität und Kohärenz der Struktur aus Stampflehm und der Leichtigkeit der Bedachung. Diese besteht aus einem Metallschirm, der 3.000 Quadratmeter Solarmodule trägt. Damit ist das Krankenhaus vollkommen energieautonom und kann zudem noch die Umgebung versorgen. Der Dialog zwischen Erde und Metall erinnert an ein anderes Werk von Renzo Piano, das Auditorium Parco della Musica in Rom. Wie beim Auditorium wurde auch hier für das Dach Titanzink gewählt: ein „wunderbares Material, das ewig hält“.

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Laut Piano handelt es sich um ein edles Element, „das zur Geschichte der Architektur und der Städte gehört, wie im alten Paris mit seinen Dächern aus verzinktem Blech, die von als Dachdecker bezeichneten Handwerkern repariert wurden. Und es ist ein Material, das - wie Kupfer und Blei - auf seine ganz eigene Weise altert, eben wie alle natürlichen Materialien.

Das Feinsteinzeug von Atlas Concorde erfüllt eine wichtige Aufgabe.

Beim Ausarbeiten der Details für das „skandalös schöne“ Krankenhaus - für Renzo Piano beinahe ein Abschiednehmen von seinem Freund Gino Strada, der in dieser Zeit von uns gegangen war - spielte der Innenausbau natürlich eine zentrale Rolle. Und er führt uns erneut, wie bereits das architektonische Projekt selbst, nach Italien. Von zentraler Bedeutung für ein Krankenhaus ist natürlich das Thema der Hygiene und der Materialien, mit denen diese auf Dauer gewährleistet werden soll. Unter diesen fiel die Wahl auf die Betonoptik-Kollektionen von Atlas Concorde als Wand- und Bodenbeläge von Fluren und OP-Sälen. Feinsteinzeug ist von Natur aus ein gesundes, reinigungsfreundliches Material, das keine besondere Pflege erfordert. Es hält Stößen und Abnutzung stand und ist vollkommen allergenfei: es enthält keine Toxine und Allergene, gibt weder VOC noch Formaldehyd ab und daher die ideale Lösung für Räume im Gesundheitswesen. Eine zentrale Aufgabe also, jene von Atlas Concorde, ein Beitrag zum sorgfältigen Materialeinsatz für eine öffentliche Einrichtung, die nützlich ist, funktionell und „skandalös schön“.

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